Sa, 17. August 2024 - 08:30

Fabian Staudenmann im Interview zum Sieg am Berner Kantonalen

An zwei der drei Burgdorfer Schwingfeste hiess der Sieger Fabian Staudenmann. Der Schwinger der Woche erzählt im Interview über die Verwirrung um die Schlussgang-Dauer am Berner Kantonalen, seine Fortschritte und seine Pläne nach der Saison 2024.

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Es dauerte ein wenig, bis Klarheit herrschte, doch Fabian Staudenmann (rechts) durfte am Berner Kantoanalen doch noch über die Titelverteidigung jubeln.

Fotograf: Lorenz Reifler

Herzliche Gratulation zum Sieg am Berner Kantonalschwingfest, Fabian Staudenmann! Nach dem Schlussgang schienen Sie mit den Kräften am Ende zu sein. Haben Sie bis zum Schluss noch an den Sieg geglaubt?
Fabian Staudenmann: Danke! Zum Schlussgang: Wie soll ich sagen (lacht)... Es fehlte mir fast die Energie zum Nachdenken. Aber man muss immer an den Sieg glauben, natürlich bin ich auch in den Schlussgang mit dieser Einstellung und versuchte es bis ans Ende.

Vor allem bei der TV-Übertragung gab es Verwirrung über die Gangdauer. Wie haben Sie das auf dem Platz erlebt?
Staudenmann: Ich habe das gar nicht mitbekommen. Als Schwinger hat man da weniger Anhaltspunkte: Man hört das "Gut" des Kampfrichters, dann läuft die Zeit. Später sagt der Kampfrichter die Minute an, das habe ich gehört. Aber viel mehr weiss man nicht.

In den ersten Sekunden nach dem Schlussgang schienen Sie sich des Ergebnisses noch nicht sicher zu sein. Was ging Ihnen durch den Kopf?
Staudenmann: Ich war nach dem Schlussgang zuerst ein wenig verwirrt, aber das hatte andere Gründe: Nachdem ich die Minute gehört hatte, wusste ich, dass es nicht mehr lange dauern würde. Nach dem letzten Zug hörte ich zwar, dass der Kampfrichter etwas sagte, aber ich wusste nicht genau, was: "Gut" oder "Gestellt"? Dann lief der Kampfrichter zum Tisch, um das Resultat zu sagen. Ich schaute ihm nach und hing ein wenig in der Luft, bis mir ein Betreuer zunickte und mir sagte, dass mir das Resultat gegeben wurde.

Im Interview zu Beginn der Saison haben Sie gesagt, dass Sie sich Ihre Ziele unabhängig von den Resultaten setzen und sich schwingtechnisch weiterentwickeln wollen. Wie zufrieden sind Sie diesbezüglich mit der Saison 2024?
Staudenmann: Sehr unterschiedlich (lacht). Es gab Gänge, die gut bis sehr gut waren. Es gab aber auch Gänge, bei denen noch viel Luft nach oben war. Aber das ist normal, dieser Prozess hört erst auf, wenn man vom Schwingsport zurücktritt.

Gab es etwas Bestimmtes, das sie "weiterentwickeln" konnten?
Staudenmann: Es ist schwierig, etwas Bestimmten zu sagen... Es ist zwar nicht direkt im Sägemehl selbst, aber ich denke, dass ich in der Vorbereitung auf die Gänge und Wettkämpfe den richtigen Weg gefunden habe, was Anspannung und Lockerheit betrifft. Aber vielleicht sage ich in zwei Jahren etwas anderes. 

Jetzt stehen für Sie noch zwei Schwingfeste an: der Schwägalp-Schwinget und das Jubiläumsschwingfest in Appenzell. Haben Sie schon Pläne für die Zeit danach, auch ausserhalb des Sägemehls?
Staudenmann: Im Moment habe ich noch keine grossen Pläne. Der Fokus liegt jetzt voll auf den beiden Wettkämpfen. Nach dem Jubiläumsschwingfest werde ich aber sicher eine Woche etwas ruhiger angehen. Nach all den Wettkämpfen und Trainings werde ich ein bisschen in den Tag hineinleben, je nach Lust und Laune.


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