Sa, 13. Mai 2023 - 08:31

Kalenderwoche 19: Interview Noe van Messel

Der fünfte Kranz war für Noe van Messel auch gleich sein erster Kranzfestsieg. «Vieles konnte ich bereits verarbeiten, aber sicher noch nicht alles» sagt der Schwinger der Woche im Interview mit dem Schlussgang dazu.

Noe van Messel Jonas Burch

Noe van Messel (oben) gewann am Zuger Kantonalschwingfest im Schlussgang gegen Jonas Burch und realisierte seinen ersten Kranzfestsieg.

Fotograf: René Burch

Eine Erklärung für die aussergewöhnliche tiefe Kranzanzahl für einen Kranzfestsieger ist van Messels steiniger Weg in den letzten Jahren. Der 21-jährige hatte stets mit Knieproblemen zu kämpfen. Nach zwei Kreuzbandrissen und Meniskusproblemen in den Jahren 2018 bis 2021 folgte letztes Frühjahr auch noch die Diagnose vom Pfeifferschen Drüsenfieber. 

Nach Verletzungen und Corona konnten Sie diese Saison wieder so richtig starten, wie verlief Ihr Weg seit dem ersten Kranzgewinn am Zuger Kantonalen 2019?
Noe van Messel: Es war nicht immer ganz einfach. Ich hatte mit vielen Verletzungen zu kämpfen. Letztes Jahr kam ich von der Kreuzbandriss-Reha zurück und hätte eigentlich wieder Schwingen können, dann kam vor dem Innerschweizerischen 2022 die Diagnose des Pfeifferschen Drüsenfieber. 
Nun konnte ich endlich wieder einen Winter durchtrainieren, ein so erfolgreicher Saisonstart kam aber natürlich trotzdem unerwartet.

Wie waren Ihre Erwartungen vor dem Fest in Zug? 
van Messel: Ich hatte vor allem Erwartungen an meine persönliche Leistung, ich wollte kämpferisch und angriffig schwingen. Das Ziel war sicherlich der Kranz, erträumt habe ich mir, um den Schlussgang-Einzug schwingen zu können.

Wie haben Sie auf die neue Saison vorbereitet?
van Messel: Der Fokus lag vor allem darauf, Wettkampfroutine zu erlangen. Das ist etwas, was man alleine mit Krafteinheiten nicht simulieren kann. Ich hatte jeweils vier schwingerische Einheiten, in denen ich auch neue Schwünge erlernen wollte, in der Woche. Dazu kamen bis zu vier Krafteinheiten.

Wie haben Sie sich auf den Schlussgang eingestellt? 
van Messel: Gegen Jonas Burch hatte ich bereits im ersten Gang am  Frühjahrschwinget Pfäffikon geschwungen. Dort konnte ich ihn bezwingen. Ich wusste nun, dass er mich bereits kennt und ich auf Konter aufpassen muss. Ich wollte trotzdem voll auf Angriff schwingen, meinem Gegner keine Verschnaufpausen erlauben und selber meine letzten Energiereserven aufbrauchen.

Wie sehen die nächsten Monate aus?
van Messel: Momentan machen mir die Schwingfeste unglaublich viel Spass.Ich werde am Urner Kantonalen sowie am Ob- und Nidwaldner wieder im Einsatz stehen. Da wird mein Ziel wieder sein, um den Schlussgang schwingen zu können. Schlussendlich möchte ich aber einfach am Abend im Bett sagen können, dass ich alles gegeben habe. 
Der Saisonhöhepunkt ist natürlich das Unspunnen-Schwinget. Auf dieses freue ich mich sehr, ich hoffe, dass aufgrund meiner Leistungen dabei sein kann.


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