Sa, 20. Juli 2024 - 08:55
Bernhard Kämpf im Interview nach seinem starken Rigi-Auftritt
Nicht ganz 100 passt bei Bernhard Kämpf im positiven Sinne im Moment bestens. Auf der Rigi erkämpfte er sich seinen 99. Kranzgewinn der Laufbahn und hat nun ausgerechnet am Brünig-Schwinget die grosse Chance auf Kranz Nummer 100. Im Interview gibt er Auskunft.
Bernhard Kämpf (oben) ist auf dem besten Wege in den 100er-Kranzklub der Schwinger einzusteigen.
Fotograf: Barbara Loosli
Bernhard Kämpf, der Rigi-Schwinget 2024 endete mit einem Kranzgewinn für Sie. Wie haben Sie den Wettkampf erlebt?
Bernhard Kämpf: Der Start am Morgen war natürlich mit drei Siegen ideal und hat mich sehr gefreut. Dass es am Nachmittag zu zwei direkten Paarungen mit zwei Teamkollegen kam, kam nicht unerwartet. Am Ende musste ich bis zum 6. Gang um den Kranzgewinn kämpfen, was aufzeigt, dass jeder Kranz erarbeitet werden muss. Dass es für mich persönlich am Ende gereicht hat, gibt mir Mut und Zuversicht für die kommenden Aufgaben.
Gegen die beiden Berner Teamkollegen fehlte Ihnen Wettkampfglück. Wie sehen Sie das?
Kämpf: Im vierten Gang gegen Adrian Walther fühlte ich mich sehr gut. Ich war nahe dran, konnte ihn am Boden aber nicht fixieren. Es war die richtige Entscheidung der Kampfrichter, dass das Resultat nicht gegeben wurde am Boden, es war einfach zu flüchtig. Dass ich gegen ihn so nahe an einen Sieg komme, hätte ich so nicht gedacht. Im fünften Gang gegen Michael Ledermann, gegen den ich erst noch am Bern-Jurassischen im Einsatz stand, fehlte sicher etwas Wettkampfglück, aber dieses fiel in anderen Gängen auch schon auf meine Seite.
Berner Duelle waren aufgrund der Besetzung abzusehen. Wurde darüber gesprochen im Team?
Kämpf: Wir konnten es im Vorfeld erahnen, dass es vermutlich soweit kommen könnte. Aber das war weder für das Team noch für mich etwas Neues. Wir haben dies schon einige Mal erlebt in den vergangenen Jahren. Darum wurde es im Team auch nicht gross angesprochen.
Nun folgt für Sie der Brünig-Schwinget, den Sie schon zwei Mal gewannen. Ausgerechnet an diesem Anlass könnte es zum 100. Kranzgewinn kommen. Sind Sie nun nervöser als sonst?
Kämpf: Eine gewisse Nervosität wird sich im Vorfeld sicher einschleichen, auch wenn man dies natürlich am liebsten verhindern würde. Ein Thema ist es aber sicher auch, weil ich zurzeit viel darauf angesprochen werde. Wenns klappt auf dem Brünig, ist es natürlich super, wenn nicht, werden weitere Chancen kommen. Und zudem ist die Anspannung vor einem Brünig-Schwinget jedes Jahr da, ob es nun um den 100. Kranz geht oder nicht.
Wie geht es nach dem allfälligen 100. Kranzgewinn weiter?
Kämpf: Ich habe, auch weil ich zuletzt immer wieder mit Verletzungen gebremst wurde, immer gesagt für mich, dass ich mir zwei Jahre Zeit gebe für den 100. Kranzgewinn. Wenn es schon 2024 klappt, umso besser. Ich werde ziemlich sicher auch im Jahr 2025 noch dabei sein, auch wenn die 100 schon 2024 vollgemacht würden.
Es ist noch weit weg, aber müssen trotzdem fragen. Wie sieht es mit dem ESAF 2028, mitorganisiert von ihrem Schwingklub Thun, aus?
Kämpf: Ich habe früher gesagt, dass ich Pratteln 2022 nicht mehr als aktiver Schwinger bestreiten werde und habe es trotzdem gemacht. Über das Jahr 2025 hinaus sage also ich nichts mehr, obschon die Tendenz eher Nein lautet, was einen Einsatz in Thun 2028 betrifft. Und sowieso kommt dies nur in Frage, wenn ich sportlich mithalten und vor allem die Feste beschwerdefrei bestreiten kann.
Autor
Verknüpfte Anlässe
Portrait
Die Redaktion empfiehlt
Patrick Räbmatter sammelte fleissig Sympathiepunkte
Fabian Staudenmann kehrt auf die Siegerstrasse zurück
Jetzt Aktuell
Fabian Staudenmann ist Schwinger des Jahres 2024!
Dietikon: Damian Ott gelang erster Regionalfestsieg des Jahres
Willisau demütigt geschwächte Freiämter
Fünf Kranzfestsieger in Dietikon