Sa, 5. Oktober 2024 - 08:55
Im Interview: Benno Heinzer zum ersten Regionalfestsieg
Dem erst 17-jährigen Benno Heinzer glückte am Herbstschwinget Unteriberg der erste Regionalfestsieg. Im Interview erzählt er über den Wettkampfverlauf und die Saison 2024, in der er erstmals an einem Schwingfest mit eidgenössischem Charakter teilnehmen durfte.
Dank dem Sieg über Raphael Waser (unten) im sechsten Gang erbte Benno Heinzer den Tagessieg am Herbstschwinget Unteriberg.
Fotograf: Lorenz Reifler
Benno Heinzer, hatten Sie bei der Anreise Gedanken an einen möglichen Festsieg in Unteriberg?
Benno Heinzer: Nein, damit habe ich nicht gerechnet und natürlich freue ich mich über meinen ersten Sieg auf Stufe Regionalfest.
Wie lauteten denn ihre Ziele?
Heinzer: Meine bestmögliche Leistung abrufen und in jedem Gang das Maximum herausholen.
Wie fanden Sie in den Wettkampf hinein?
Heinzer: Meinen ersten Gegner, Josias Müller, kannte ich nicht, obwohl wir denselben Jahrgang haben. Ihn konnte ich mit innerem Haken und Bodenarbeit bezwingen. Nach gelungenem Start musste ich im zweiten Gang mit Ueli Wiget stellen. Dabei lagen die Vorteile auf seiner Seite. Ihn wiederum kannte ich von gemeinsamen Trainings.
Im Ausstich wussten Sie mit Siegen über Adrian Steinauer und Raphael Waser zu überzeugen.
Heinzer: Adrian Steinauer konnte ich mit einer Kombination aus Kurz und Fussstich überraschen. Gegen Raphael Waser verlor ich am Urner Kantonalen 2023 im zweiten Gang, von dort her war mir sein Schwingstil noch bekannt.
Ihr Bruder war auch Wegbegleiter ihres Erfolges, sorgte er doch mit dem resultatlosen Schlussgang dafür, dass Sie den Tagessieg erbten. Glauben Sie er hat für Sie geschwungen?
Heinzer: Ich denke er war auf sich fokussiert und wollte seine Chance nutzen.
Anmerkung seines Bruders Lukas: Ich verfolgte den letzten Gang und sah, dass die Schwinger in den vorderen Rängen mit Ausnahme meines Bruders stellten oder gar verloren. Darum war mir die Ausgangslage vor dem Schlussgang bewusst. Obwohl ich den Sieg suchte: In den letzten zwei Minuten ging ich nicht mehr das volle Risiko ein.
Wie bewerten Sie die Saison allgemein?
Heinzer: Es war eine mehr als gelungene Saison mit zwei Kränzen und der Teilnahme am Jubiläumsschwingfest in Appenzell. Dort rückte ich im Innerschweizer Team als Ersatzmann nach. Vor der Saison war Appenzell für mich ein Thema, doch rechnete ich nicht damit, dass ich in Appenzell unter den besten 120 Schwinger des Landes dabei sein werde. Mir war bewusst, es muss alles zusammenpassen, um mich bei der Technischen Kommission in Stellung zu bringen. Ein Wermutstropfen bildete das Schwyzer Kantonale, musste ich doch in Galgenen den Wettkampf mit einer Schulterverletzung vorzeitig aufgeben.
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